daß es ihm unmöglich war, das Gerät wirklich weiterzugeben, einem anderen Vampir eines seiner Besitztümer zu überlassen. Er bleckte die Zähne und schob das Telefon Tony in die Hand. „Gib du es ihr!"
Vicki hätte das Gerät, das so sehr nach einem anderen Raubtier roch, am liebsten zerstampft und mußte ungeheure Selbstbeherrschung aufbringen, es statt dessen an ihr Ohr zu halten. „Hallo?"
„Ms. Nelson?"
„Ich habe Mr. Fitzroy per Zufall getroffen", erwiderte Vicki auf die unausgesprochene Frage der anderen Frau. „Er fuhr gerade mit seinem Auto vorbei, als ich auf die East Hastings Street trat."
„Ah so." Dr. Seto klang ganz so, als würde sie dieser Erklärung nicht ; viel Glauben schenken. „Mir ist etwas eingefallen, was nach dem Mittagessen geschah. Nur eine Kleinigkeit, aber ich habe mir gedacht, ich sollte es Ihnen sagen."
„Nach dem Mittagessen?"
Die beiden Männer wechselten neugierige Blicke.
„Was hat sie gegen Mittagessen?" flüsterte Tony.
Henry zuckte die Achseln. Er war in der Lage, sechs verschiedene Herztöne auszumachen, die in der Kellerwohnung gegenüber der Klinik vor sich hinschlugen, aber bei elektronischen Geräten versagte sein Lauschtalent.
„Ja. Wir waren auf dem Rückweg zur Klinik, als wir vor dem chinesischen Kulturzentrum Patricia Chou sahen und ..."
„Die Reporterin, die für den Regionalsender arbeitet?"
„Genau. Der Detective erwähnte, er habe ein Interview gesehen, das sie mit Ronald Swanson geführt hat..."
„Mit Ronald Swanson, dem Makler?"
„Der Mann ist mehr als nur Makler, Ms. Nelson." Dr. Seto schlug einen scharfen Ton an. Vielleicht wollte sie Swanson verteidigen - wahrscheinlicher aber war sie Vickis ständige Unterbrechungen leid. „Der Mann hat mindestens tausend wohltätigen Einrichtungen hier in der Stadt Geld zukommen lassen. Unserer Klinik hat er das Computersystem gestiftet, und für die Verwirklichung von Projekt Hoffnung zeichnet er sich fast zu 100 Prozent verantwortlich."
„Was ist Projekt Hoffnung?"
„Ein Hospiz am Rande North Vancouvers, in dem Dialysepatienten auf eine Niere warten. Es gibt in der Klinik ein Denkmal für Swansons verstorbene Frau. Ein wunderbarer Platz, so ruhig, so beruhigend."